Zu dieser Zeit brachte ich auch ein fehlendes Stück von mir selbst zur Welt; Mutter sein.
Ich bin eine deutsch- und englischsprachige ausgebildete Doula. Schon immer haben mich schwangerer Bäuche, das Thema Geburt und Muttersein fasziniert. Seit meiner eigenen Schwangerschaft bin ich in reiner Bewunderung gegenüber allem, was damit zu tun hat, Mutter zu werden und zu sein. Durch meine persönlichen Erfahrungen bin ich tiefer in verschiedene Themen des Mutterseins eingetaucht. Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, nicht nur während der Schwangerschaft, sondern ein ganzes Leben lang als Mutter genährt zu werden. Mütter halten das Nervensystem der ganzen Familie sowie die Last des Klischees „Mutter“. Wir sind der Fels der Familie, die Basis für die nächste Generation und brauchen daher Unterstützung, damit wir uns in der Rolle entfalten können und ein gesundes Vorbild für unsere Kinder sind.
‘It takes a village to raise a child! And a mother.’ Sagt ein englisches Sprichwort…
Und die Wahrheit dahinter merke ich immer wieder. In unserer Gesellschaft hingegen stoße ich häufig auf einen Mangel an Verständnis und Mitgefühl für diese immense Aufgabe, die Mütter zu erfüllen haben; nicht nur die der Geburt, sondern auch die der Erziehung unserer neuen Generation. Vielmehr wird Müttern applaudiert, wenn sie ihr Leben, trotz Kind, so weiterführen wie vorher. Bloß so bleiben wie vorher; dies ist ein enormer Performance Druck, den ich selbst auch oft spürte und der im Endeffekt für niemanden gesund ist. So entstand langsam und organisch, dieser Raum namens ‘Motherlover’. Ein Raum den ich mir selbst gewünscht hatte und mir selber immer wieder erschaffe. Hier möchte ich, dass sich Mütter wohl fühlen mit all den einhergehenden Gefühlen, die dieser Lebensabschnitt in unserer Gesellschaft mit sich bringt. Ich möchte, dass sich Mütter in ihrem individuellen Wesen und ihren Bedürfnissen gesehen fühlen und sie daran erinnern, dass sie sich um sich selbst kümmern dürfen. Ganz unter dem Motto:
‘Put your own life jacket on first!’
Doch jede Mutter weiß, dass sie immer erst an ihre Kinder denkt und wir häufig eine dritte Person brauchen, die uns an diese Notwendigkeit erinnert. Auch meine Lehrerin Gurmukh Kaur Khalsa sagte in meiner „Khalsa Way“ Yogalehrerausbildung “You need to be full, to be able to give”. Daran erinnere ich seitdem in meinen pränatal Yoga Klassen, die zuerst in kleinen Gruppen und später bei Jivamukti Berlin stattfanden. Aus schlichten Yogaklassen wurden Frauenkreise für werdende Mütter in holistischen Geburtsvorbereitungskursen namens “Growing into Motherhood”, die 2 mal jährlich stattfinden und bei dem letzten Treffen auch den Partner miteinbeziehen.
Im Frühjahr 2019 begann ich, Frauenkreise und Workshops von Julia Wunderlich, Gründerin von Rolling Tiger, zu assestieren. Diese Erfahrung fügte meiner Arbeit mit Müttern eine allgemeine Komponente der Schwesternschaft und des ganzheitlichen Wohlbefindens sowie ayurvedischem Wissen hinzu. Ende 2019 habe ich an der Ausbildung „Ayurveda für Frauen“ von Julia Wunderlich teilgenommen um mein Wissen über Ayurveda zu vertiefen.
Ende 2020 habe ich meine Doula-Ausbildung bei „Doulas in Deutschland e.V.“ abgeschlossen. In dieser Zeit bekam mein Wunsch als Doula zu arbeiten ihre ware Form und Basis.
Im Frühjahr 2021 wurde meine zweite Tochter auf friedliche Weise bei uns zu Hause geboren, was mir ein weiteres tiefes Verständnis von Geburt und damit verbundenen Transformation ins erneute Muttersein vermittelte. Außerdem durfte ich selbst erleben, wie wertvoll die Unterstützung einer dritten Person sein kann, als unsere Doula auf diesem Weg so wunderbar mit uns zusammengearbeitet und mir geholfen hat, die Erfahrung zu machen, die ich mir gewünscht habe.
Was auch immer eine Frau auf ihrem individuellen Weg ins Mamasein unterstützt, ich helfe ihr gerne dabei, ihren ganz eigenen Weg zu gehen.
Nach meiner Elternzeit begann ich Anfang 2022 wieder mit der Begleitung von Frauen und begleitet mehrere Haus- und Krankenhausgeburten. Im Herbst 22 nutzte ich die Gelegenheit, meine bisherigen Erfahrungen mit der Weisheit südamerikanischer Hebammen zu erweitern, als ich am Training „Indigene Pflege während Schwangerschaft und Geburt“ bei Mujeres Bachué teilnahm.